
Jugoslavija i svijet 1968.
Das äußerst interessante Werk „Jugoslawien und die Welt 1968“ des Historikers Hrvoje Klasić problematisiert die Situation in Jugoslawien während eines der turbulentesten Jahre der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Zum einen werden die Veränderungen im Land untersucht, die maßgeblich auf die 1965 begonnene Wirtschaftsreform zurückzuführen sind. Zum anderen wird Jugoslawiens Position im europäischen und globalen Kontext im Jahr 1968 analysiert, ebenso wie sein Verhältnis zur Bewegung der Blockfreien Staaten, zum Warschauer Block und zum Westen.
Diese Analyse verdeutlicht Jugoslawiens spezifische Stellung zwischen Ost und West. Besonderes Augenmerk liegt auf Jugoslawiens Rolle im Prager Frühling und der Intervention des Warschauer Blocks in der Tschechoslowakei. Die Position und Rolle von Josip Broz Tito werden im gesamten Werk sowohl im Inland als auch auf der internationalen politischen Bühne untersucht.
Warum gerade 1968? Es war zweifellos eines der turbulentesten Jahre der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Vietnamkrieg tobte in vollem Gange. Die Attentate auf Martin Luther King und Robert Kennedy erinnerten die Weltöffentlichkeit daran, dass selbst hochentwickelte demokratische Gesellschaften nicht immun gegen undemokratische Formen des politischen Kampfes sind. Junge Menschen, insbesondere Studierende, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe, brachten ihre Unzufriedenheit mit der Welt, in der sie lebten, sehr vehement zum Ausdruck. Die politische Elite in Moskau versuchte einmal mehr zu beweisen, dass die sozialistische Praxis mit dem „menschlichen Wesen“ unvereinbar sei. Fünfundzwanzig Jahre nach ihrer Gründung befand sich die Föderation, bestehend aus sechs Republiken und zwei Provinzen, in einer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise.
Neben einem breiten Publikum dient das Buch auch als wertvolle Lektüre für Wissenschaftler, Geisteswissenschaftler und zahlreiche Zeitzeugen der beschriebenen Ereignisse und regt zudem zu weiterer Forschung über die kroatische Zeitgeschichte an.
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