
Velika bilježnica
„Das große Notizbuch“, der erste Teil einer Trilogie, ist ein Roman über zwei Zwillinge, erzählt in der Wir-Form („wir“), und spielt in einem nicht näher bezeichneten Land während des Zweiten Weltkriegs. Die Trilogie wird mit „Der Beweis“ und „Die dritte
Die klugen und ungewöhnlichen Zwillinge verlassen mit ihrer Mutter die Stadt und kommen in ein armes Dorf, um bei ihrer Großmutter mütterlicherseits zu leben – einer schmutzigen, rachsüchtigen alten Frau, die verdächtigt wird, ihren Mann vergiftet zu haben. Die Großmutter behandelt sie wie Dienstboten und stiehlt Geld und Kleidung, die ihre Mutter schickt, um sie zum Überleben zu zwingen. Die Zwillinge werden durch harte „Übungen“ abgehärtet: Sie gewöhnen sich an Hunger, Schmerz und Kälte, stehlen, lügen, erpressen und töten sogar, um zu überleben. In ein großes Notizbuch schreiben sie nur wahrheitsgetreue Aufsätze – sie beschreiben Fakten gefühllos und suchen nach objektiver Wahrheit. Sie begegnen Gestalten wie dem Priester, Hasenmaul (der Nachbarstochter), dem Hauptmann und dem Lieferanten und nutzen sie für ihre Pläne.
Der Krieg bringt Besatzung, Bombenangriffe und Schrecken: Die Zwillinge werden Zeugen von Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Hungersnot. Ihre Mutter bittet sie später zurückzuholen, doch sie entscheiden sich für ihre Großmutter und fühlen sich von ihrer Strenge angezogen. Der Roman endet mit ihrer Wandlung zu kalten, berechnenden Überlebenden, in der die Unzertrennlichkeit der Zwillinge (einer spürt den Schmerz des anderen) mit dem Verlust der Identität kollidiert.
Themen: die Grausamkeit des Krieges, die Kinder korrumpiert; die Ethik des Überlebens (Gut/Böse im relativen Sinne); Wahrheit versus Lüge; ländliche Rauheit versus städtische. Die Sprache ist nüchtern, ohne Pathos, wie ein Kindertagebuch, und erzeugt Distanz und Schock. Kristóf, inspiriert von autobiografischen Elementen (der Flucht aus Ungarn 1956), zeigt, wie die Geschichte die Menschlichkeit bricht.
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