
Moj beogradski dnevnik : susreti i razgovori s Dobricom Ćosićem, 2006. - 2011.
In seinem umfangreichen Tagebuch, das er zwischen 2006 und 2011 in Belgrad verfasste, dokumentiert Darko Hudelist seine Begegnungen mit Dobrica Ćosić, einer wichtigen Figur des serbischen Nationalismus und intellektuellen Lebens, und gibt so Aufschluss üb
Das Buch enthüllt Ćosićs Ansichten – zur serbischen kulturellen und politischen Identität, zur Scham als Teil der östlichen Mentalität sowie zur Rolle nationaler Ideen beim Zerfall Jugoslawiens. Hudelist betont ein tiefes Verständnis der Komplexität: Er vermeidet Stereotypen, verherrlicht oder dämonisiert Ćosić weder, sondern präsentiert ihn als vielschichtige Persönlichkeit – als Schriftsteller, Staatsmann und Ideologe.
Durch eine Reihe von Begegnungen und neuen Reflexionen entwickelt der Autor einen kritischen, aber auch verständnisvollen Ton: Er zeichnet Ćosićs Analysen historischer Prozesse, intime Geständnisse und sogar Selbstmordgedanken auf, die sein Leben prägten. Das Buch ist zugleich ein persönlicher Reisebericht, ein politisches Interview und eine historische Studie – eine Kombination aus Archivrecherche und direkten Dialogen, die eine neue Dimension des Verständnisses der Beziehungen zwischen Kroaten und Serben eröffnen.
Das Tagebuch ist chronologisch und introspektiv aufgebaut: In jedem Kapitel konfrontiert Hudelist sich selbst und den Leser mit schwierigen Fragen – wer sind wir im Verhältnis zu dieser „Andersartigkeit“, wie legen wir über Generationen hinweg Zeugnis von Geschichte ab und welche Rolle spielt der öffentliche Intellektuelle in verheerenden nationalen Momenten?
Letztendlich ist „Mein Belgrader Tagebuch“ ein wichtiges Buch für alle, die sich für eine eingehende Analyse des Balkannationalismus und der intellektuellen Akteure interessieren, die mit ihren Ideen und Taten das Schicksal der Region beeinflussten. Hudelists präziser, „mehr als journalistischer“ Ansatz erweckt die schrecklichen und faszinierenden Wahrheiten über die historischen Wendepunkte Jugoslawiens zum Leben.
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