
Vjetrogonja Babukić i njegovo doba
Ein zeitgenössischer Schelmenroman, die Fortsetzung von „Hercules“, erzählt die Abenteuer von Vjetrogonja Babukić – einem Vagabunden, Geächteten und Antihelden ohne Ruf – durch die chaotische Ära der 1990er Jahre.
Zu Beginn des Krieges in den 1990er-Jahren floh Babukić aus Zagreb, wo er seinen Job in der JNA, eine schwangere Geliebte und gesellschaftliche Ächtung aufgeben musste. Auf seinen Streifzügen durch Europa und den Balkan wird er zum Spiegel unserer Ängste: der Besessenheit von Sex, Klatsch, Alkohol und Essen, dem Identitätsverlust in einer globalisierten Welt.
Seine Abenteuer – von den Flughäfen Ljubljanas über Wiener Cafés und Märkte Sarajevos bis an den Stadtrand von Zagreb – werden in einer Reihe von Episoden erzählt, die von schwarzem Humor, Ironie und Jergovićs meisterhafter Prosa geprägt sind, welche Realität und Fantasie miteinander verwebt.
Babukić, „der letzte Mann aus Babylon“, ist ein Symbol für das individuelle Überleben in einer Zeit kollektiven Traumas: Kriege, Migration und moralischer Verfall. Auf seiner Suche nach Zuflucht in flüchtigen Beziehungen und falschen Identitäten begegnet er exzentrischen Gestalten – von Kriegsgewinnlern bis hin zu verlorenen Intellektuellen. Der Roman erkundet die Notwendigkeit, das Selbst in einer widersprüchlichen Welt zu bewahren, in der jeder Schritt eine Flucht und jede Liebe flüchtig ist.
Jergović kritisiert mit einer neo-piktorialistischen Bildsprache die zeitgenössische Gesellschaft: die Besessenheit von materiellen Dingen, die emotionale Leere und das Verschwinden der Solidarität, feiert aber gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Geistes. Das Werk ist ein pikareskes Kompendium – ein geistreiches, melancholisches Porträt einer Zeit, in der der Held im Wind des Wandels Zuflucht sucht.
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