
Psi na jezeru
Der Roman erkundet, wie Geschichten vor dem Vergessen bewahren, aber auch, wie sie die Wahrheit über die menschliche Verletzlichkeit verschleiern. Kurz und doch vielschichtig, verbindet er Realität und Fantasie und erinnert uns daran, dass jede Begegnung
In einem Belgrader Hotel erleidet ein kanadischer Gast einen Schlaganfall und fällt ins Koma. Während er hinausgetragen wird, gibt der Rezeptionist, ein junger Mann aus der Provinz, seinen Namen in eine Suchmaschine ein und ist wie besessen: Wer ist dieser unbekannte Fremde? Der Roman entfaltet sich in zwei Erzählsträngen: In der Ich-Perspektive folgen wir den Gedanken des Komapatienten, dessen Leben voller Exil, Verlust und unerfüllter Träume sich in Erinnerungsfragmenten offenbart; in der dritten Person entwickelt der Rezeptionist eine Bindung zu dem Gast und erforscht dessen Vergangenheit anhand von Dokumenten, Geschichten und zufälligen Begegnungen. Wie in Spiegeln, die sich gegenseitig reflektieren, vervielfachen sich die Geschichten: Die Protagonisten erzählen einander Geschichten, und aus diesen Geschichten entstehen neue, in denen jedes Leben auf einen einzigen Satz reduziert wird – einfach und doch tiefgründig.
Jergović, ein Meister der Melancholie, erschafft ein Märchen über die Einsamkeit in einer globalisierten Welt: Die Identität geht in Migration, Exil und digitalen Spuren verloren, und Hunde auf dem See – Symbole der Treue und der Traurigkeit – wandern durch Erinnerungen.
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