
Brdo
Es ist ein zutiefst verstörender Text, voller Emotionen und traumatischer Erlebnisse eines zusammengebrochenen, innerlich zerrissenen Stadtmenschen, der nach dem Sinn des Lebens schreit.
Der Protagonist und Erzähler von Brdo, einem ehemaligen PR-Manager eines Verlags und des Museums für zeitgenössische Kunst, gibt sein bürgerliches Leben mit Beförderungen, Vernissagen, Einladungen und Reden auf, um einen Hügel zu besteigen, der eine Adriainsel überragt. Von dort aus, in einem verlassenen Militärwachturm, verbringt er den ganzen Sommer damit, die Insel vor Bränden zu schützen. Dort, in Begleitung eines Hundes und eines alten Esels, erlebt er den Höhepunkt seines Lebens. Der Text gewährt uns einen subtilen und vielschichtigen Einblick in das Innere des Helden, aber gleichzeitig auch in den Kontext, in dem er lebt. So begegnen uns auf und unterhalb des Hügels zeitgenössische Pilger auf spirituellen Vorbereitungskursen, Motorradfahrer, verlorene Seelen der New-Age-Bewegung, Krieger mit posttraumatischer Belastungsstörung, Jäger, Gewalttäter: Die Insel erinnert sich ganz gewiss an die traumatischen Neunzigerjahre. All dies entfaltet sich vor dem Leser langsam und unaufdringlich, eingebettet in eine realistisch erzählte Geschichte, die auf Mikro- und Makroebene sorgfältig und subtil konstruiert ist, wie die beste Poesie.
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