
Herzog
Herzog (1964) ist ein introspektiver Roman, der uns durch die gequälte Seele von Moses Herzog führt, einem Mann, der im Sturm seiner eigenen Gedanken und Gefühle gefangen ist. Herzog ist eine Figur, die sowohl fesselnd als auch bemitleidenswert ist – bril
Der Roman spielt in den geschäftigen Straßen Chicagos und New Yorks und folgt einem Professor mittleren Alters, einem Intellektuellen in seinen Vierzigern, der mit dem Scheitern seiner Ehe, dem Verrat seiner Freunde und der ständigen Infragestellung seines eigenen Lebens kämpft. Nachdem seine Frau Madeleine ihn für seinen Freund Valentino verlässt, gerät Herzog in eine emotionale Krise. In seinen einsamen Momenten schreibt er Briefe – die er nie abschickt – an alle: Philosophen wie Kant, ehemalige Geliebte, Freunde und sogar an Gott. Diese Briefe, voller philosophischer Betrachtungen, Wut und Sehnsucht, werden zu einem Fenster in seine Seele. Durch sie erinnert er sich an seine Kindheit in einer jüdischen Einwandererfamilie, vergangene Lieben und Momente, in denen er an große Ideen glaubte. Doch jetzt, angesichts von Rückschlägen, fragt er sich, ob seine Ideale nicht nur eine Illusion waren. Bellow verwebt Herzogs innere Monologe meisterhaft mit Szenen aus seinem Alltag – von leidenschaftlichen Begegnungen mit seiner Geliebten Ramona bis zu zärtlichen Momenten mit seiner Tochter Junie. Der Roman hat keine klassische Handlung; Seine Stärke liegt in Herzogs Kampf, Vernunft und Gefühl in Einklang zu bringen, auf der Suche nach Sinn in einer Welt, die ihn im Stich lässt. Herzog ist ein Porträt des modernen Menschen – lustig, tragisch und zutiefst menschlich –, der im Chaos einen Hoffnungsschimmer findet.
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