
Sto vukova
Grigor Vitez (1911–1966), einer der beliebtesten kroatischen Kinderlyriker, veröffentlichte 1957 die Sammlung „Hundert Wölfe und andere Gedichte für Kinder“, die schnell zu einem Klassiker der Kinderliteratur wurde.
Diese rund 90-seitige Sammlung, illustriert von talentierten Künstlern wie Hasan Sućeska, enthält über 50 kurze, rhythmische Gedichte, die die Kindheit mit Wortwitz, Humor und Naturverbundenheit feiern. Der Ritter, inspiriert von der slawonischen Landschaft und seinen Kriegserlebnissen, erschafft eine Welt, in der der Alltag zu Magie wird und Fantasie und Feingefühl anregt.
Die Sammlung beginnt mit dem gleichnamigen Gedicht „Hundert Wölfe“ – einem witzigen Dialog zwischen dem kleinen Jova und einem skeptischen Freund. Jova prahlt damit, im Wald „genau hundert Wölfe“ gesehen zu haben: „Schreckliche Zähne, leuchtende Augen und Heulen, Heulen …“ Doch unter dem Druck der Frage („Sind es nicht …? Wie hast du sie gezählt?“) schwindet die Zahl: „Nicht genau hundert … vielleicht fünfzig … zehn … zwei!“ Am Ende kommt die Wahrheit ans Licht – nur eine Maus, die sich im Wald versteckt, und Jova gesteht seine Angst. Das Gedicht nutzt Hyperbel, Steigerung und Wiederholung, um Humor zu erzeugen und Prahlerei und Übertreibung zu verspotten, mit der Botschaft: „In der Angst sind die Augen groß.“ Diese Struktur – eine umgekehrte Steigerung von Panik zu Lachen – ist ideal für Rezitationen.
Die anderen Gedichte setzen die Freude und Entdeckerfreude fort: „Wachtel“ feiert Vögel und Frühling, „Ein Tag“ erzählt von einem spielerischen Kindertag, „Wind“ personifiziert die Elemente der Natur als Freunde. Die Themen sind universell – Angst und Mut, Tierliebe (Wölfe, Mäuse, Vögel als Symbole der Freiheit), der Kreislauf des Lebens, eine Fantasie, die die Realität übersteigt. Vitez’ Stil ist schlicht und doch reichhaltig: Reim und Rhythmus erinnern an Volkslieder, Metaphern aus dem Alltag (der Wald als Abenteuer), und die Sprache ist kindlich – kurze Verse, Lautmalerei („sie brüllen, heulen“). Es gibt keine Moralisierung; die Botschaften sind subtil und spielerisch vermittelt.
Die Sammlung gehört zu Vitez’ „goldenem Zeitalter“ der Kinderlyrik (den 1950er Jahren), zusammen mit „Wenn Bäume gingen“ und „Eines Morgens im Hain“. Es lehrt Kinder kritisches Denken (Geschichten zu hinterfragen) und Empathie für die Natur und erinnert Eltern an den Zauber der Kindheit. Heute wird es in Schulen zur Sprachförderung vorgelesen, und seine Wärme überdauert Generationen – ein Beweis dafür, dass wahre Poesie wie ein Wald voller Wunder wächst.
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