
Svetice sablazni
Ein Buch des italienischen Autors Erri De Luca, das das Leben von fünf Frauen aus der Genealogie Jesu erforscht, die am Anfang des Matthäusevangeliums erwähnt werden: Tamar, Rahab, Ruth, Batseba und Maria.
De Luca, ein Atheist und leidenschaftlicher Bibelwissenschaftler, nähert sich diesen Figuren aus einer poetischen und humanistischen Perspektive und enthüllt ihre Geschichten jenseits traditioneller religiöser Rahmen.
Das Buch betont, dass vier dieser Frauen – Tamar, Rahab, Ruth und Batseba – aufgrund ihres Verhaltens, das gesellschaftliche Normen in Frage stellte, als skandalös galten. Tamar verkleidet sich als Prostituierte, Rahab ist eine Kurtisane, Ruth ist eine verführerische Page und Batseba begeht Ehebruch. Dennoch porträtiert De Luca sie als starke, mutige Frauen, deren Schönheit von Bescheidenheit durchdrungen ist und deren Handeln eine tiefe Menschlichkeit widerspiegelt. Ihre Präsenz in Jesu Genealogie unterstreicht seine menschliche Natur, nicht nur seine göttliche.
Maria, die Mutter Jesu, nimmt einen besonderen Platz ein. Sie unterscheidet sich von den anderen durch ihre Reinheit, teilt aber deren Stärke und Entschlossenheit. De Luca entlarvt Stereotypen über diese Frauen, die oft aus männlicher Perspektive verurteilt werden, und würdigt ihre Rolle in der Heilsgeschichte. Ihre Stärke liegt in ihrem Mangel an Macht und Position, doch sie beherrschen die Zeit durch ihren Mut und Einfluss.
Das Buch ist eine Meditation über weibliche Stärke, Schönheit und Komplexität, erzählt in De Lucas poetischem Stil, der biblische Exegese mit einem tiefen Verständnis der menschlichen Natur verbindet.
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