
Družba Isusova
„Die Gesellschaft Jesu“ (1969) von Jiří Šotola, das Debütwerk des tschechischen Dichters, ist ein historischer Roman, der während der Gegenreformation spielt und subtil auf die damaligen Bedingungen in der Tschechoslowakei unter dem Kommunismus anspielt.
Die Handlung folgt Pater Vojtěch Had und Gräfin Maria Maximiliana, deren Schicksale sich im Konflikt zwischen dem Individuum und dem mächtigen katholischen Jesuitenorden verflechten. Der Roman behandelt Themen wie Gehorsam, ideologische Unterdrückung und den Verlust geistiger und menschlicher Freiheit.
Vojtěch Had, ein Jesuitenpater, sieht sich einem inneren Konflikt zwischen seinem Gewissen und den strengen Regeln des Ordens gegenüber, in dem Gehorsam das höchste Gut ist. Gräfin Maria Maximiliana, leidenschaftlich und rebellisch, gerät in Konflikt mit der kirchlichen Hierarchie, was zu ihrem geistigen und körperlichen Untergang führt. Ihre Wege führen zu einem tragischen Ende, bei dem die Ideologie die Menschheit erstickt und sie als „leere Körperhüllen“ zurücklässt. Der Roman ist düster und von schwerer Atmosphäre, aber auch vielschichtig erzählt und mit Dialogen, die moralische Dilemmata betonen.
Šotola nutzt meisterhaft den historischen Kontext, um totalitäre Systeme zu kritisieren und verleiht dem Roman dadurch universelle Gültigkeit. Der kroatische Kritiker Ljudevit Bauer verglich es aufgrund der ähnlichen Themen des Konflikts zwischen Individuum und System mit dem Roman Derwisch und der Tod von Meša Selimović. Der 1975 in Kroatien veröffentlichte Roman erhielt großen Beifall und wurde 2004 unter der Regie von Silvij Petranović verfilmt.
Es werden zwei Exemplare angeboten
Kopiennummer 1
- Leichte Beschädigung der Abdeckung
Kopiennummer 2
- Die Abdeckung fehlt
- Spuren von Patina