
Kako čitati grad : Rijeka jučer, danas
Die kroatische Archäologin und Kunsthistorikerin Radmila Matejčić liefert in ihrer Kultmonographie „How to Read a City: Rijeka Yesterday, Today“ einen detaillierten Leitfaden durch die städtebauliche Entwicklung von Rijeka, einer Stadt am Schnittpunkt von
Das Buch, eine Art Stadtlehrbuch, vereint historische, soziologische, städtebauliche und kulturelle Ansätze, um die Stadt Rijeka als einen Text voller verborgener Zeichen zu „lesen“ – vom antiken Tarstica bis zum modernen kosmopolitischen Zentrum der Kvarner-Region.
Matejčić schildert die Entwicklung Rijekas von einer römischen Siedlung über ein mittelalterliches Handelszentrum unter habsburgischer, ungarischer und italienischer Herrschaft bis hin zur Industriemetropole des 19. Jahrhunderts mit Hafen, Fabriken und Arbeitervierteln. Sie beschreibt Schlüsselorte detailliert – den Korzo mit seinen Palästen, Trsat mit seiner Festung, den Trockendocks und den Villen am Boulevard – und enthüllt dabei verborgene Schichten: zerstörte Gebäude, vergessene Straßen, urbane Legenden. Anhand zahlreicher Illustrationen, Archivmaterial und Feldforschung lässt die Autorin Erinnerungen an Ereignisse wie Großbrände, Epidemien und Kriegszerstörungen wieder aufleben und betont, dass Rijeka stets eine Stadt des Wandels war – ethnisch, kulturell und architektonisch.
Das Buch behandelt Themen wie den menschlichen Maßstab im urbanen Gefüge (eine Stadt für Menschen, nicht nur für Macht), den Erhalt des kulturellen Erbes im Spannungsfeld von Modernisierung und die verborgene urbane Identität (von Kellertempeln bis hin zu Fassaden mit Geheimnissen). Matejčić warnt vor dem Verlust der Erinnerung im Zuge der rasanten Entwicklung, feiert Rijeka aber gleichzeitig als „überraschende Stadt“ – voller Herausforderungen, aber auch voller Schönheit. Das Buch ist für Forscher, Stadtplaner und Stadtliebhaber gleichermaßen wertvoll und bildete die Grundlage für die nach ihr benannte Straße auf dem Campus Rijeka. Als Brücke zwischen Gestern und Heute erinnert es daran: Die Stadt wird mit Herz und Augen wahrgenommen.
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