
Gospodo porotnici
Im Wirbelsturm des Nachkriegseuropas, wo sich die Ruinen der Vergangenheit mit dem Tumult eines Neuanfangs vermischen, führt uns Hans Habes Roman „Die Herren der Geschworenen“ (1955) durch eine spannende Geschichte über Gerechtigkeit, Moral und menschlich
Der Roman spielt 1947 in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands und verfolgt das Schicksal des jungen amerikanischen Offiziers Lieutenant Lee Barton, der mit dem Chaos und der Korruption einer zerrütteten Welt konfrontiert ist. Barton, ein Idealist, der an Gerechtigkeit glaubt, kommt als Teil der Besatzungstruppen nach München. Seine Mission ist einfach: Er soll an der Entnazifizierung teilnehmen und zur Wiederherstellung der Rechtsordnung beitragen.
Doch bald verstrickt er sich in ein Netz moralischer Dilemmata. Deutschland ist ein Land hungriger, verzweifelter Menschen, in dem Schwarzmarkt und Korruption florieren. Barton verliebt sich in Anna, eine junge Deutsche, deren Vergangenheit dunkle Geheimnisse birgt, die mit dem Nazi-Regime verbunden sind. Ihre Liebe, verwoben mit Schuld und Misstrauen, wird zu einem Kampf zwischen Pflicht und Leidenschaft.
Als Barton entdeckt, dass Anna möglicherweise die Wahrheit über ihre Rolle im Krieg verbirgt, steht er vor der Frage: Ist Liebe stärker als Gerechtigkeit? Gleichzeitig warnt ihn sein Vorgesetzter, ein zynischer Oberst, vor den Gefahren einer Einmischung in das Leben deutscher Bürger. Der Prozess gegen einen ehemaligen Nazi-Funktionär verkompliziert die Situation noch weiter, da Barton erkennt, dass Gerechtigkeit nicht schwarz und weiß ist, sondern von menschlichen Schwächen und politischen Spielchen getrübt wird.
Habe, selbst Zeuge des Nachkriegschaos, schildert meisterhaft die moralische Komplexität des besetzten Deutschlands. Anhand von Barton und Anna erkundet der Roman Fragen der Vergebung, Schuld und der Möglichkeit eines Neuanfangs in einer von den Wunden des Krieges gezeichneten Welt. „Gentlemen of the Jury“ ist eine ergreifende Geschichte über die Suche nach der Wahrheit in einer Zeit, in der Gerechtigkeit oft eine Illusion und Liebe eine zerbrechliche Hoffnung inmitten der Ruinen war.
Angeboten wird ein Exemplar
- Leichte Beschädigung der Abdeckung
- Spuren von Patina