
Pripovijetke
Isak Samokovlija (1889–1955), ein bosnisch-herzegowinischer Arzt und Schriftsteller sephardischer Herkunft, veröffentlichte 1936 die Sammlung „Erzählungen“ – ein Meisterwerk, das den Alltag der Juden in Sarajevo verewigte.
Die Sammlung enthielt ursprünglich rund dreißig Geschichten aus früheren Sammlungen wie „Von Frühling zu Frühling“ (1929), von denen neun in dieser Auswahl veröffentlicht wurden. In „Der Gepäckträger Samuel“ (später eine eigenständige Sammlung) kämpft der arme Gepäckträger Samuel um seine Tochter Saruča und symbolisiert damit väterliche Liebe im Elend. „Rafas Hof“ schildert den Tod auf dem Familienhof, wo Spiritualität die Krankheit überwindet. „Mirjamina kosa“ handelt von einem rothaarigen Mädchen, das in seiner Kindheit Opfer von Grausamkeit und Vorurteilen wurde. „Simha: Eine Geschichte der Freude“ beschreibt den Schuhmacher Rafael Mačor und seine Liebe zu Simha, die von Missverständnissen und subtiler Freude durchzogen ist. „Saručin drug“ erforscht Freundschaft in Armut, während „Hanka“ (dramatisiert) einen romantischen Konflikt in einem Kreis von Roma und Juden schildert. Die Geschichten sind kurz, emotional, voller Dialoge in der Landessprache, ohne Pathos – einfach der authentische Puls des Lebens.
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