
Lažljivi život odraslih
Elena Ferrantes Roman „Das lügnerische Leben der Erwachsenen“ (2019) entführt uns ins Neapel der 1990er Jahre, aus der Perspektive der vierzehnjährigen Giovanna Trade, einem aufgeweckten Mädchen aus der Mittelschicht, deren Welt mit der Entdeckung der Lüg
Alles beginnt mit einem Zufall: Giovanna belauscht ihren Vater, wie er ihre Nase mit der ihrer Tante Vittoria vergleicht – einer Frau, die von ihrer Familie als vulgär, verlogen und lebensfeindlich verachtet wird. Verzweifelt auf der Suche nach ihrer Identität flieht Giovanna in Vittorias Welt: Armut, leidenschaftliche Liebe, politische Intrigen und ungezügelte Sexualität – all das, was Eltern, Intellektuelle und die „anständigen“ Erwachsenen hinter einer Fassade der Respektabilität verbergen.
Ferrante entlarvt schonungslos das Lügengebäude der Erwachsenen: Giovanna entdeckt, dass ihr Vater, ein Professor, ihre Mutter betrogen hat; ihre Mutter verbirgt ihre Ambitionen; ihre Freunde und Liebhaber sind in einem Netz der Heuchelei verstrickt. Das Mädchen kämpft mit den Veränderungen ihres Körpers, der ersten Liebe und den Klassenschranken – von den Kreisen der Elite bis zum Chaos der Straße –, wo Frauen den Preis für die Wahrheit zahlen. „Erwachsene sind Lügner, die einander lieben“, denkt Giovanna und kommt damit auf den Punkt: Erwachsenwerden ist kein linearer Prozess, sondern ein Labyrinth, in dem man sich verirrt und sich in den Lügen anderer und den eigenen wiederfindet.
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