
Četnici u Drugom svjetskom ratu 1941 - 1945
Diese wissenschaftliche Studie des amerikanischen Historikers kroatischer Herkunft Jozo Tomašević analysiert detailliert die Aktivitäten der Tschetnik-Bewegung während des Zweiten Weltkriegs.
Tomašević untersucht die politischen Ziele, militärischen Strategien und Beziehungen der Tschetniks zu den Besatzungstruppen, den Partisanen und der jugoslawischen Exilregierung. Die Tschetnik-Bewegung unter der Führung von General Dražo Mihailović wurde zunächst als Widerstand gegen die Besatzer dargestellt, doch der Autor weist darauf hin, dass das Hauptziel die Errichtung eines ethnisch homogenen „Großserbiens“ war. Dieses Ziel wurde oft durch die Zusammenarbeit mit italienischen und deutschen Streitkräften erreicht, insbesondere im Kampf gegen Partisanen. Tomašević dokumentiert zahlreiche Fälle der Zusammenarbeit, darunter auch Abkommen mit den italienischen Behörden in Ostbosnien, wo die Tschetniks Waffen und logistische Unterstützung erhielten, wenn sie im Gegenzug davon absahen, italienische Truppen anzugreifen.
Der Autor analysiert außerdem die ideologischen Grundlagen der Tschetnik-Bewegung, insbesondere die Auswirkungen von Stevan Moljevićs Memorandum über ein „homogenes Serbien“, das die ethnische Säuberung der nichtserbischen Bevölkerung aus den für den zukünftigen serbischen Staat vorgesehenen Gebieten befürwortete. Tomašević beschreibt detailliert die Verbrechen an der Zivilbevölkerung, insbesondere an Muslimen und Kroaten, die viele Historiker als Völkermord betrachten.
Das Buch untersucht außerdem die Beziehungen zwischen den Tschetniks und der jugoslawischen Exilregierung sowie die Veränderungen in der britischen Politik gegenüber den Tschetniks, die 1943 im Entzug der Unterstützung für Mihailović gipfelten. Tomaševićs Studie basiert auf umfangreicher Dokumentation und stellt eine wichtige Quelle für das Verständnis der Komplexität der Tschetnik-Bewegung und ihrer Rolle im Kriegsgeschehen im ehemaligen Jugoslawien dar.
Die Ereignisse in Jugoslawien nach dem Zusammenbruch des Vielvölkerstaates 1941 waren so komplex, dass bisher keine zufriedenstellende, vollständige und objektive Geschichte dieser Zeit verfasst wurde. Das Erscheinen des Buches „Die Tschetniks“ als erster Teil der angekündigten dreiteiligen Studie verspricht, dass uns endlich eine derart vollständige und komplexe Geschichte zur Verfügung steht. Professor Tomasevich verdient höchstes Lob für seine gründliche und objektive wissenschaftliche Herangehensweise an ein sehr komplexes Thema, für das dieses Buch noch lange ein grundlegendes Handbuch bleiben wird. (Stephen Clissold, »English Historical Review«, 1977)
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