
Idiot
Der Roman „Der Idiot“ (1868–1869) ist eine tiefgründige psychologische und philosophische Studie über die menschliche Natur, Moral und Spiritualität, angesiedelt in der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Er zählt nicht nur zu den bedeutendsten
Die Hauptfigur, Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin, ein junger Mann mit reinem Herzen und kindlicher Naivität, kehrt nach einer Epilepsiebehandlung in der Schweiz nach Russland zurück. Wegen seiner Ehrlichkeit und Güte gilt er als „Idiot“, doch seine Einfalt entlarvt die Heuchelei und moralische Eitelkeit der Gesellschaft.
Mischkin wird in die komplexen Beziehungen zwischen der leidenschaftlichen Nastasja Filipowna, dem egozentrischen Rogosin und der jungen Aga Petjewna verwickelt. Seine Liebe zu Nastasja, die er als leidend betrachtet, und sein Versuch, sie zu retten, führen ihn in Konflikt mit Rogosin, dessen obsessive Leidenschaft tragisch gipfelt. Der Roman behandelt Themen wie christliche Ethik, Opferbereitschaft und den Konflikt zwischen spirituellem Ideal und weltlichen Leidenschaften. Mischkins Güte, so edel sie auch sein mag, führt oft zu Missverständnissen, und seine Unfähigkeit, sich an gesellschaftliche Spielchen anzupassen, führt zu seinem Untergang.
Dostojewski schildert meisterhaft die inneren Kämpfe der Figuren und nutzt Dialoge und Monologe, um ihre Motive offenzulegen. Der Roman wirft Fragen nach der Möglichkeit von Heiligkeit in einer Welt voller Gier und Unmoral auf. Er endet tragisch und verdeutlicht die Unmöglichkeit von Myschkins Ideal in einer korrupten Gesellschaft. „Der Idiot“ ist ein Meisterwerk, das Glauben, Liebe und die menschliche Natur hinterfragt und mit seiner emotionalen Tiefe und philosophischen Komplexität einen starken Eindruck hinterlässt.
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