
Sabbathov teatar
Philip Roth, ein Meister der introspektiven Prosa, zeichnet in „Sabbaths Theater“ ein wildes, erotisches und menschenfeindliches Bild von Alter und Verlust. Als Meisterwerk seiner Reifezeit bricht der Roman mit Tabus und feiert die Rebellion gegen „gute M
1.280 / 5.000 Der Protagonist Mickey Sabbath, ein 64-jähriger Puppenspieler und ehemaliger Avantgarde-Künstler, lebt in New York und Madagaskar. Er ist besessen vom Tod seiner Geliebten Drenka Balich, einer kroatischen Immigrantin, die an Krebs starb. Ihr Tod löst eine Flut von Erinnerungen und destruktiven Handlungen aus: Sabbath masturbiert an ihrem Grab, schläft mit Prostituierten, gerät in Konflikt mit Familie und Freunden und verhöhnt Konventionen.
Der Roman, in fünf Teile gegliedert, folgt Sabbaths „Theater“ – einem grotesken Kabarett des Lebens, in dem Sex, Kunst und Tod verschmelzen. Er gerät in Konflikt mit seiner zweiten Frau Rose, seiner Tochter Michelle (die ihn des Antisemitismus beschuldigt), seinem Sohn Morty (der an Drogen starb) und seinem Freund Norman, einem Psychiater, der ihn vor dem Selbstmord bewahrt. Rückblenden enthüllen Sabbaths Vergangenheit: in den 1950er Jahren in Greenwich Village, wo er, inspiriert von der Commedia dell’arte und Freud, provokante Puppenspiele über Sex und Politik schuf.
Roth seziert den amerikanischen Traum durch Sabbaths Zynismus: „Das Leben ist eine Farce, und der Tod ist eine Bühne.“ Die Themen sind tiefgründig – männliche Sexualität als Obsession, Trauer als Erotomanie, jüdische Identität im postmodernen Amerika, Kunst als Flucht aus dem Nichts. Der Stil ist schwungvoll, vulgär, voller Monologe und Dialoge, die an Obszönität grenzen, aber zutiefst menschlich: Sabbath ist kein Held, sondern ein tragischer Clown, der sich weigert zu sterben.
Es werden zwei Exemplare angeboten





