
Flaubertova papiga
„Flauberts Papagei“ (1984) ist eine Mischung aus Fiktion, Biografie und Essay. Julian Barnes nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche Reise durch die Gedankenwelt von Geoffrey Braithwaite, einem pensionierten englischen Arzt, dessen Leidenschaft für Gustave F
Diese für den Booker Prize nominierte Geschichte spielt in Frankreich und ist nicht nur ein Roman, sondern ein verspieltes Geflecht aus Biografie, Essays und Fiktion. Von der Trauer über den Tod seiner Frau geplagt, durchstreift Braithwaite Museen und Archive auf der Suche nach einem ausgestopften Papagei – eben jenem, der Flaubert zu seiner Novelle „Ein einfaches Herz“ inspiriert haben soll. Doch was ist Wahrheit und was Mythos?
Während Geoffrey Flauberts Leben erforscht, von seinen Liebesaffären bis zu seinen literarischen Triumphen, entdeckt er zahlreiche Papageien, jeder mit seiner eigenen Geschichte. Diese Suche wird zum Spiegel seiner eigenen Sinnsuche. Durch witzige Exkurse – wie ein fiktives Flaubert-Bestiarium oder drei Versionen seiner Chronologie – führt uns Barnes durch ein Labyrinth aus Geschichte, Zweifel und Erzählkunst. Geoffreys Stimme, durchwoben von Ironie und Melancholie, offenbart nicht nur Flauberts Widersprüche, sondern auch seine eigenen: seine Liebe zu der Frau, die er verloren hat, und seine Unfähigkeit, sie vollständig zu verstehen.
Der Roman ist wie ein Puzzle – verspielt und doch tief emotional. Barnes lässt uns fragen: Können wir jemals die wahre Essenz eines Menschenlebens erfassen? „Flauberts Papagei“ ist ein Liebesbrief an die Literatur, aber auch eine schmerzhafte Meditation über Verlust und Wahrheit.
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