
Dnevnici, 2. svezak: 1912-1914.
Der zweite Band von Kafkas Tagebüchern umfasst die entscheidenden Jahre 1912–1914. Dieser Band bildet eine Brücke zwischen den frühen Skizzen und den reifen Romanen, und die Fragmente sind roh, aphoristisch, voller Selbstverstümmelung, aber auch von genia
Diese Fragmente, geschrieben in den nächtlichen Stunden zwischen Büroarbeit und Schlaflosigkeit, offenbaren Kafkas innere Hölle: „Das Leben ist ein Traum, und ich bin ein Träumer, der nicht erwachen kann.“
Das Jahr 1912 gipfelt in einer Begegnung mit Felice Bauer in Berlin – einer „Jungfrau im Hemd“, die ihn hypnotisiert und zugleich lähmt. Die Tagebucheinträge über den Traum („Eine Nacht in vier Seiten … und alles ist vorbei“) beschreiben das Schreiben von „Das Urteil“ als eine Geburt: eine Geschichte von kindlicher Schuld und väterlichem Urteil, inspiriert von Felice. Die Briefe werden zu einer Obsession für sie – „Du bist meine Wahrheit, ich bin deine Lüge.“ Sie sieht die Ehe als Flucht vor sich selbst: „Die Ehe ist Erlösung, aber ich bin ein verdammter Mann.“
1913 bringt Reisen an die Riva und nach Paris, wo sie sich mit der Körperlichkeit auseinandersetzt: „Der Körper ist ein Gefängnis, die Seele ist ein Gefangener.“ Träume von Enge, Verfolgung und Inzest offenbaren tiefes Leid – der Schatten ihres Vaters dominiert und nimmt „Brief an den Vater“ vorweg. Jüdische Identität erwacht durch Synagogenbesuche und Reflexionen über Assimilation: „Wir Juden sind Geister ohne Körper.“ Skizzen wie „Die Chinesische Mauer“ kündigen metaphysische Allegorien an.
Das Jahr 1914, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, bringt die Mobilmachung – so berichtet Kafka, wird aber aus gesundheitlichen Gründen freigestellt. Er sieht den Krieg als Metapher für sein Leben: „Die Welt zerfällt, und ich stehe in Trümmern.“ Die Liebe zu Felice zerfällt in einer weiteren Phase der Träumerei, durchsetzt mit humorvollen Momenten: „Ich bin eine Ameise, sie ist ein Berg.“ Themen: Entfremdung, Kommunikationslosigkeit, das Schreiben als einziger Ausweg – „Ein Buch muss eine Axt für das gefrorene Meer in uns sein.“
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