
Mama Leone
Jergovićs Erzählungen schildern auf ironische Weise Kindheit und Jugend. Die einzige Realität dieser autobiografischen Prosa besteht im ständigen Wechsel von Ort zu Ort und von Land zu Land. Stärke und Schönheit liegen in den subtilen Fäden, mit denen er
Geschrieben im Schatten der Jugoslawienkriege, aber nie von ihnen überschattet, ist „Mama Leone“ ein wunderbarer Zyklus miteinander verwobener Geschichten von einer der brillantesten zeitgenössischen Erzählerinnen Mitteleuropas. Miljenko Jergović entführt uns in die bittersüße Welt frühgeborener Wunderkinder und urkomischer Lügen, wo die Verführungskraft einer wohlklingenden Lüge tausend prosaische Wahrheiten aufwiegt, hin zu zerbrochenen Welten, die von der Unscheinbarkeit des Erwachsenwerdens verdunkelt werden. Und doch, trotz jedes Familienverrats und jeder enttäuschten Erwartungen, jeder unwiederbringlich verlorenen Liebe und Heimat, jedes wahr gewordenen Schreckens und jeder schlimmsten Befürchtung, geben Jergovićs Figuren die Hoffnung auf Erlösung nie auf, die nur einen einsamen Kuss oder einen Bingo-Gewinn entfernt ist. Als Leserinnen und Leser wandern wir durch die schwärmerischen literarischen Räume des Buches, und als uns unzählige unvergessliche menschliche Stimmen über Ozeane und Kontinente hinweg fassungslos erreichen, erkennen wir sie als unsere eigenen.
Angeboten wird ein Exemplar





